Die „Textile Division“ der Neuenhauser Unternehmensgruppe fasst die Aktivitäten von sieben Unternehmen aus ganz Deutschland zusammen, die sich mit Entwicklung, Bau und Vermarktung von Produktions- und Servicemaschinen für die Textilindustrie beschäftigen. Diese „Textile Division“ erwirtschaftet inzwischen einen Gesamt-Jahresumsatz von gut 50 Millionen Euro und ist damit zu einem wichtigen Standbein der Neuenhauser Gruppe geworden. Unternehmenschef Bernhard Voshaar hatte unlängst vom „innovativsten Bereich“ seiner Unternehmensgruppe gesprochen, der sich vom kleinen Zulieferer zur „echten Nummer auf dem Weltmarkt“ entwickelt habe.
Das hatte sich nach einem Millionenauftrag aus China erst im November 2015 wieder auf der Leitmesse der internationalen Textilindustrie ITMA in Mailand gezeigt. Dort hatten sich fünf Unternehmen der Neuenhauser Textilgruppe mit zwei großen Gemeinschaftsständen und einem Einzelstand präsentiert. „Unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen“, sagt Wilhelm Langius, Geschäftsbereichsleiter Textilindustrie & Automation bei Neuenhauser.
Die Firmen Neuenhauser Maschinenbau aus Neuenhaus, Maschinenfabrik Rosink aus Nordhorn, Sohler- Neuenhauser aus Wangen im Allgäu, Genkinger aus Münsingen und Scholze Germany aus Frankenberg hatten auf der ITMA Spezialmaschinen für den Spinnerei- und Webereibereich sowie die Transportautomation vorgestellt. Ein gefragter Höhepunkt war eine Werkstattmaschine zur Nachbearbeitung von Zylinderrollenführungen an Spinnmaschinen. Diese automatisierte Zylinderschleifwerkstatt arbeitet dank einer neuen Wellentechnik präziser und wartungsärmer als bisherige Maschinen. Sie wurde bei der Firma Rosink entwickelt, die seit Anfang 2015 zur Neuenhauser Gruppe gehört. Schon auf der Messe wurden die ersten Verkaufsverträge mit Kunden aus Indien, Argentinien und der Türkei abgeschlossen.
„Unerwartet überrannt“ wurden die Grafschafter Textilmaschinenbauer vom Messeerfolg eines neuentwickelten Verpackungsautomaten für Garnspulen. Die Maschine erwies sich als Verkaufsschlager für solche Märkte, in denen Rohgarnspulen nicht in Kartons oder Boxen, sondern traditionell in Säcke oder große Beutel verpackt werden. Auch für diese Maschine schlossen die ersten Kunden schon auf der Messe Verkaufsverträge ab.
„Der Textilbereich läuft zurzeit sehr gut“ sagt Sales-Managerin Anita Schwänen. Der internationale Markt sei durch stark zunehmende Automation gekennzeichnet, die Maschinen der Neuenhauser Gruppe seien daher sehr gefragt.
„Unser Auftragsbestand ist zurzeit sehr gut“, sagt auch Bereichsleiter Wilhelm Langius. Geliefert werden die Maschinen der Gruppe vor allem auf die großen asiatischen Märkte, wie China, Indien und Pakistan. Sehr viele Anfragen kämen auch von türkischen Textilunternehmen. Langius: „Und selbst der lange totgesagte USMarkt ist wieder stark im Kommen.“
Die alle vier Jahre in Europa stattfindende Leitmesse ITMA ist auch für die Neuenhauser Gruppe ein wichtiger Marktöffner. Die Gruppe ist dort seit 1991 regelmäßig vertreten, diesmal aber mit der bisher größten Messepräsenz. „Das Publikum an unseren Ständen war sehr international“, so Anita Schwänen. Neuenhauser habe vom großen Vertrauen in deutsche Textiltechnologie profitiert und wichtige neue Kontakte geknüpft.
