Kontakt

Haben Sie Fragen?

Rufen Sie uns an, schreiben Sie
uns eine E-Mail, oder nutzen
Sie unser Kontaktformular.

+49 5941 604-0

info@neuenhauser.de

Zur Kontaktseite

Textilbranche beschert Neuenhauser eine Auftragsflut

Nach zwei Krisenjahren „brummt“ die Branche wieder: Weltweit fährt die Textilindustrie ihre Produktion hoch und investiert in die Modernisierung ihrer Anlagen. Davon profitiert auch die Neuenhauser Unternehmensgruppe. Als Innovationstreiber im Bereich Textilautomation verzeichnet sie Auftragseingänge auf Rekordniveau.

Grafschafter Nachrichten, 11. August 2021 von Rolf Masselink   Die global vernetzte Textilbranche gilt als hypersensibel. Sie reagiert auf Konjunkturschwankungen zumeist früher und heftiger als andere Bereiche der Wirtschaft. So auch jetzt. „Die weltweite Krise der Textilindustrie begann schon vor Corona. Aber ab April 2019 brachen die Aufträge weltweit radikal weg“, sagt Lutz Wolf, Vorstandsvorsitzender der Neuenhauser Unternehmensgruppe. Das führte bei der Neuenhauser Gruppe, die etwa 20 Prozent ihres Umsatzes im Bereich Textilautomation erwirtschaftet, zu „eklatanten Auftragseinbrüchen“. So sei etwa in Indien - bis 2018 einer der wichtigsten Exportmärkte für die Textiltransportsysteme von Neuenhauser - der Markt völlig zusammengebrochen.

2020 ist Neuenhauser mit der Erholung der Textilindustrie wieder durchgestartet. „Zurzeit gehen bei uns die Auftragseingänge durch die Decke“, so Lutz Wolf. Schon im ersten Halbjahr 2020 seien im Bereich Textilautomation Aufträge im Gesamtvolumen von rund 15 Millionen Euro akquiriert worden - mehr als im gesamten Vor-Corona-Jahr 2018.

Dass Neuenhauser von der weltweiten Erholung der Branche sehr frühzeitig profitiert, führt Richard Borgers, Bereichsleiter Spinnerei-Automation, auf die intensive Kundenbetreuung auch in der Krise zurück - und auf die gute Corona-Strategie seines Unternehmens. „Du musst dich kümmern um die Kunden, gerade auch in Krisenzeiten“, weiß Borgers. Entscheidend sei der persönliche Kontakt. Neuenhauser habe seinen Vertriebsprofis mit einem umfassenden Corona-Konzept ermöglicht, frühzeitig wieder Kundenbesuche in aller Welt zu machen. Das sei entscheidend, denn „Millionengeschäfte macht man nicht in Videokonferenzen oder Teams-Sitzungen“.

Wichtigste Exportmärkte für die Automationsanlagen der Neuenhauser Gruppe sind derzeit Länder wie Pakistan und Usbekistan, aber auch die USA - und die Türkei. Allein in der Türkei, berichtet Martin Schoolkate, Vertriebsleiter bei Neuenhauser-Rosink, liefen derzeit 15 Verkaufsprojekte. Dabei geht es im wesentlichen um Anlagen zur Automatisierung der Warenflüsse in Spinnereibetrieben. „Wir sind Spezialisten für die komplette Transportorganisation in der Spinnerei und Weberei und liefern alle Anlagen für das Zu- und Abführen der Materialien“, erklärt Schoolkate. Zur Anbahnung solcher Großprojekte ist Präsenz vor Ort gefragt. „In den Verkaufs- und Preisverhandlungen geht es nicht ohne das persönliche Gespräch.“

 

In den USA ist Neuenhauser mit einem besonders innovativen großen Projekt vertreten: Für den automatisierten Transport sogenannter Materialkannen in einer großen Spinnerei entwickelte Neuenhauser ein autonomes, fahrerloses Transportsystem (FTS). Die elektrogetriebenen Fahrzeuge suchen sich mit Hilfe künstlicher Intelligenz und lasergestützter Navigation selbständig ihren Weg durch die Maschinenwelt des Spinnereibetriebs zu den einzelnen Spinnmaschinen und zurück.

Mit dem FTS, das erstmals 2019 auf der Fachmesse in Barcelona vorgestellt wurde und inzwischen in den USA seine Einsatzreife bewiesen hat, hat die Neuenhauser Gruppe Neuland betreten. Die Unternehmensgruppe wird vom reinen Maschinenbauer zum Software-Entwickler und folgt damit dem Trend zum Einsatz künstlicher Intelligenz in Produktion und Logistik.

Weltweit wird die Automatisierung in der Textilindustrie zurzeit massiv vorangetrieben. Ziel ist, die Abläufe bei erhöhten Qualitätsanforderungen kostengünstiger und vor allem fehlerfreier zu gestalten. Triebfeder ist aber heute auch der zunehmende Arbeitskräftemangel, selbst in Entwicklungsländern wie Indien oder Pakistan.

„Wir sind von einem Stressextrem ins andere gefallen“, so Vorstandsvorsitzender Wolf. Nachdem Neuenhauser in den vergangenen zwei Jahren bemüht war, die Beschäftigten im Bereich Textilmaschinenfertigung trotz Auftragsflaute zu halten, muss jetzt wieder „unter Volllast“ gearbeitet werden. Sehr stark gefordert ist zurzeit insbesondere die Konstruktionsabteilung. Die Vielzahl von Aufträgen verlangt sorgfältige Produktionsplanung, flexible Arbeitsorganisation und so manche Überstunde. „Die gesamte Mannschaft zieht mit“, sagt Lutz Wolf. „Wir sind wieder sehr optimistisch und suchen dringend Konstrukteure, aber auch Facharbeiter wie Schweißer und Metallbauer.“

 

Neuenhauser: Textile Spezialisten

Die Neuenhauser Unternehmensgruppe entstand 1955 als reiner Maschinenbaubetrieb. Heute besteht die Gruppe aus mehr als 20 Einzelunternehmen und beschäftigt weltweit mehr als 2800 Mitarbeitende in verschiedenen Bereichen des Maschinen- und Anlagenbaus.

Der Geschäftsbereich Textilindustrie und Automation ist spezialisiert auf Entwicklung und Fertigung individueller, wirtschaftlich vorteilhafter Maschinen und Anlagen für die Textilindustrie. Sie versteht sich als Weltmarktführer im Bereich Textiltransportsysteme und erwirtschaftet etwa 20 Prozent des gesamten Gruppenumsatzes. Dazu gehören die Unternehmensbereiche:

- Neuenhauser Textil in Neuenhaus
- Neuenhauser-Rosink in Nordhorn
- Scholze-Germany in Frankenberg (Eder)
- Genkinger Material-Handling in Münsingen
- Sohler-Neuenhauser in Wangen (Allgäu)

Wie von Geisterhand gesteuert finden die fahrerlosen Transportfahrzeuge dank künstlicher Intelligenz und Navigationssystem ihren Weg durch die menschenleeren Spinnereisäle.

Wie von Geisterhand gesteuert finden die fahrerlosen Transportfahrzeuge dank künstlicher Intelligenz und Navigationssystem ihren Weg durch die menschenleeren Spinnereisäle.

Unter Corona-Bedingungen konnten schon im Januar in der Türkei wichtige Vertragsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden.