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Schaufenster Innovation bei Neuenhauser Maschinenbau GmbH

IHK Magazin November 2019 von Andreas Meiners

Ganze sechs Fußballfelder umfasst die Produktionsfläche der Spinnerei in den USA, für die die Neuenhauser Maschinenbau GmbH in sehr kurzer Zeit eine intelligente Automatisierungslösung entwickelte, herstellte und in Betrieb nahm. Auf Initiative der IHK stellte das Unternehmen das Projekt jetzt 30 regionalen Unternehmensvertretern vor.

Das Projekt, das in der 10 000-Einwohner Gemeinde Neuenhaus in der Grafschaft Bentheim für die USA realisiert wurde, war ein ganz Besonderes. Die dortige Spinnerei forderte das Wissen aus Neuenhaus an, um eine ideale Lösung für den Transport sogenannter „Kannen“ – hoher, schmaler Behälter, in denen vorbereitete Baumwollfasern zu den Spinnmaschinen gebracht werden – zu finden. Obwohl das Maß von sechs Fußballfeldern groß klingt, war der begrenzte Platz eine der größten Herausforderungen des Entwicklungsprojektes.

Insgesamt 20 000 Kannen setzt eine Spinnerei im Umlaufverfahren ein, um pro Woche rund 5 000 Baumwollballen zu verarbeiten. Bisher wurden diese von Hand platziert, doch fällt es dem Unternehmen immer schwerer, ausreichend Personal für diese Aufgabe zu finden. „Unser Kunde suchte deshalb nach einer Lösung, um den Transport von Kannen zu den Spinnmaschinen und zurück zu automatisieren. Die anderen Arbeitsabläufe durften dadurch aber nicht behindert werden“, erläuterte Jörg Wolf, Leiter Konstruktion, die Aufgabenstellung. Wichtig war also: Mensch und Transportsystem sollten sich den Raum zur gleichen Zeit gefahrlos teilen können.

Innerhalb eines Jahres entwickelten Jörg Wolf und sein Team dann ein autonomes, fahrerloses Transportsystem (FTS). Das Besondere daran: Die benötigten Technologien waren auch für die Neuenhauser Gruppe zu der Zeit noch Neuland. Durch die kluge Kombination bestehender Systeme, beispielsweise für die Navigation, konnte dennoch ein FTS entwickelt werden, dass den individuellen Rahmenbedingungen – wie engen, staubigen Gängen – gerecht wird.

„Durch Simulation konnten wir dann ermitteln, dass insgesamt 22 Fahrzeuge benötigt werden, um alle Transporte abzudecken“, sagt Wolf. Das Konzept überzeugte den Kunden. Im Dezember 2018 konnten die ersten vier Fahrzeuge ausgeliefert werden, inzwischen befinden sich neun Fahrzeuge in den USA im Dauereinsatz, die weiteren sollen bis Anfang 2020 ausgeliefert sein.

Innovation aus der Region: Das fahrerlose Transportsystem fand großes Interesse.